Orthopädische Manuelle Therapie nach Kaltenborn-Evjenth
Die Orthopädische Manuelle Therapie (OMT) nach dem Kaltenborn-Evjenth Konzept wurde von Freddy M. Kaltenborn und Olaf Evjenth aus Norwegen entwickelt und stellt ein ganzheitliches Konzept zur Diagnostik und Therapie von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates dar. Die OMT beschäftigt sich mit der Dysfunktion von Gelenken und den umliegenden Strukturen wie Muskeln und Sehnen. Die Dysfunktion kann sich als verminderte oder vermehrte Beweglichkeit zeigen. Durch eine systematische Untersuchung stellt der Therapeut die Ursache für die Beschwerden des Patienten fest.
Handelt es sich um funktionelle Einschränkungen im Bereich der Gelenke, kommen spezifische und sehr gelenksschonende Mobilisationstechniken zur Anwendung. Zur Beseitigung von Muskelverspannungen und Verkürzungen werden spezielle Entspannungs- und Dehntechniken angewendet.
Abgeschwächte Muskeln werden mithilfe eines individuellen Trainingsprogrammes gestärkt. Ergibt der Befund eine eingeschränkte Nervengleitfähigkeit, so kommen entsprechende Nervenmobilisationstechniken zum Einsatz. Zusätzlich zur Behandlung durch den Therapeuten erlernt der Patient ein Heimprogramm zur Automobilisation bzw. Autostabilisation der betroffenen Gelenke sowie zur Selbstdehnung von verkürzten Muskeln.
Beispiele für eine Behandlung mit Manueller Therapie
- Bewegungseinschränkungen nach Knochenbrüchen bzw. Sehnenrissen und der damit verbundenen Ruhigstellung
- Bewegungseinschränkungen als Folge von falscher Sitz- und Arbeitshaltung, z. B. Rundrücken, Nackenkyphose
- Akute Schmerzen und Bewegungseinschränkungen durch Gelenksblockaden
- Kopf- und Nackenschmerzen
- Gelenksentzündungen
- Sehnenbeschwerden, z. B. Tennisellbogen oder Achillodynie
- Schmerzen am Kiefergelenk nach Zahnextraktionen oder bei nächtlichem Zähneknirschen
- Arthrose, z.B. im Hüftgelenk oder Kniegelenk
- Nervenirritationen wie z.B. Einschlafen der Hände beim Karpaltunnelsyndrom
- Knieschmerzen, z. B. nach Kreuzbandverletzungen oder Meniscusschäden
- Fußprobleme, z.B. nach Bänderrissen oder bei Hallux valgus und Spreizfuß